Krabat Wiki
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Andrusch war ein Mühlknappe auf der Mühle im Koselbruch.

Biografie[]

Vor Krabats Ankunft auf der Mühle[]

Zu einem unbekannten Zeitpunkt kam Andrusch auf die Mühle. Tonda und Juro waren vor ihm da.

Krabats erstes Jahr[]

Andrusch hänselte und verspottete Juro. Er pflegte gerne zu sagen, dass Juro zu dumm war, um Kleie und Mehl auseinanderzuhalten und dass er nicht längst aus Versehen ins Mahlwerk gestolpert und zwischen die Steine geraten sei, verdanke er nur dem Umstand, dass Dummheit und Glück ja mit Vorliebe Hand in Hand gingen.

Einige Zeit nach Beginn des Jahres meinte Kito, dass er in allen Knochen spürte, dass es Schnee geben würde, aber es schneite nur kurz und regnete dann, weshalb Andrusch sagte, dass Kito sich einen Laubfrosch zulegen solle und dass auf seine Knochen kein Verlass mehr sei.

An einem Morgen nach einer Neumondnacht waren die Mühlknappen müde, weil sie in der Nacht für den Herrn Gevatter gearbeitet hatten. Selbst Andrusch, der sonst immer lustig war, machte an diesem Morgen keine Späße, sondern stierte beim Frühstück finster in die Schüssel und gab keinen Laut von sich. Krabat fiel zunächst nichts auf, aber als er später entdeckte, dass im Toten Gang jemand gearbeitet zu haben schien, fiel es ihm ein. Allerdings vergaß er es durch Tondas Eingreifen schnell wieder.

An Ostern in Krabats erstem Jahr holte Andrusch sich zusammen mit Staschko das Mal der Geheimen Bruderschaft. Die beiden wurden als Erste ausgezählt. Später mussten die Mühlknappen sich das Mal von der Stirn schwitzen. Als sie anschließend feierten, begann Andrusch, zu singen.

Im Juli desselben Jahres verwandelte Andrusch sich in einen Ochsen, den Tonda auf dem Viehmarkt in Wittichenau für 30 Gulden an den Viehhändler Ochsenblaschke aus Kamenz verkaufte, wobei er den Kopfstrick behielt. Ochsenblaschke kehrte mit ihm im Osslinger Kretscham ein und die Stallmagd Kathel gab Andrusch Ochsenfutter, doch Andrusch verwandelte sich in eine Schwalbe und floh. Krabat begleitete Andrusch und Tonda.

Als der Leutnant und die anderen Werber zu Besuch zur Mühle kamen, richteten Andrusch und Staschko mit Hilfe von Michal und Merten das Essen für den Besuch her. Als der Korporal die Zähne der Mühlknappen prüfte, riss er Andrusch zwei Zähne heraus, doch das gelang ihm nicht mehr, nachdem Andrusch sie sich wieder eingesetzt hatte.

Im Winter warf Krabat mit einem Schneeball Andrusch die Mütze vom Kopf, woraufhin Andrusch wütend wurde. Tonda trennte die beiden, sonst hätte Andrusch Krabat wahrscheinlich zusammengeschlagen.

„Ist doch wahr! Kaum hat er ein bisschen Flaum am Kinn, dieser Milchbart, da muss er schon frech werden!“
— Andrusch zu Tonda über Krabat

Krabats zweites Jahr[]

Nach Tondas Tod brachten Andrusch und Staschko ihn in den Schlafraum. Auf Krabats Frage, was mit Tonda geschehen werde, antwortete Andrusch, dass Juro Tonda versorgen und die Mühlknappen ihn dann begraben würden. Er erwähnte auch, dass Juro so was nicht zum ersten Mal tat.

Nachdem Lyschko Michal verraten hatte, weil er dem Meister erzählt hatte, dass Michal dem neuen Lehrjungen Witko heimlich half, wollten die Mühlknappen es ihm heimzahlen. Andrusch schlug vor, ihn in der Nacht zu verprügeln. Merten rief dann, dass jeder einen Knüttel dazu verwenden sollte und Hanzo meinte, dass sie ihm hinterher die Haare scheren und Stiefelfett und darüber Russ ins Gesicht schmieren wollten. Staschko forderte Michal dazu auf, auch etwas zu sagen. Michal sprach ruhig und sagte, dass die anderen ihrem Ärger jetzt Luft gemacht hatten und es ihm ersparen sollten, dass er sich für sie schämen musste.

An Ostern von Krabats zweitem Jahr fragte Staschko Andrusch, ob er nicht Lust hatte, eine Geschichte zu erzählen, vielleicht von Pumphutt. Andrusch stimmte zu, aber zunächst fiel ihm ein, dass Witko vielleicht gar nicht wusste, wer Pumphutt ist. Deshalb erzählte er zunächst, wer Pumphutt ist, was auch Krabat nicht wusste. Danach erzählte Andrusch, wie Pumphutt einmal auf der Obermühle in Schleife den Müller dazu gebracht hatte, seinen Gesellen genug zu Essen zu geben. Den anderen gefiel die Geschichte so gut, dass sie noch mehr Geschichten von Pumphutt hören wollten. Deshalb erzählte Andrusch weitere Geschichten, wie Pumphutt es Müllern in Bautzen, Sohrau, Rumburg und Schluckenau gegeben hatte.

Im Sommer bauten die Mühlknappen ein neues Wasserrad. Abends saßen sie oft draußen und Andrusch spielte auf seiner Maultrommel. Beim Radhub verzauberte Andrusch das Nabenloch der Mühlenwelle, um sich einen Spaß mit Staschko zu erlauben.

Witko wuchs in seinem ersten Jahr auf der Mühle beträchtlich, blieb aber dürr. Deshalb schlug Andrusch einmal den anderen vor, ihm einen Ziegelstein auf den Kopf zu legen, damit er ihnen nicht davon wuchs.

Krabats drittes Jahr[]

Nachdem Lobosch es an seinem ersten Tag auf der Mühle nicht ganz geschafft hatte, sich den Ofenruß wegzuwaschen, meinte Andrusch, dass sich das nach einem halben Tag in der Mehlkammer geben würde. An diesem Tag auf der Mühle frühstückte er mit Krabat, Andrusch und Staschko aus einer Schüssel. Die drei wunderten sich, wie viel Lobosch vertrug. Der Meister befahl Krabat, Andrusch und Staschko, dafür zu sorgen, dass Lobosch lernte, nicht zu viel zu reden.

Als die Mühlknappen Witko frei müllerten, gebot Andrusch ihnen weit früher Einhalt als bei Krabat, weil Witko dürr war, obwohl Andrusch vorher zu Hanzo gesagt hatte, dass ein Müllerbursche keine Schneiderseele sei und was vertragen können müsse.

An Ostern von Krabats drittem Jahr erzählte Andrusch wieder Geschichten von Pumphutt. Er hielt, schon ziemlich betrunken, eine Spottrede über alle Meister, woraufhin er große Zustimmung erntete. Lobosch versetzte das in Unruhe und er fragte Krabat, ob solche Reden nicht gefährlich seien. Krabat beruhigte ihn, dass es an diesem Tag in Ordnung für die Burschen gehe, wenn sie einmal ihre Meinung sagten.

Nach Krabats Rückkehr von seinem ersten Ausgang bedauerte er, dass keiner der anderen Mühlknappen dabei gewesen war, Staschko oder Andrusch vielleicht, aber ihm wäre auch jeder andere recht gewesen. Als der Meister daraufhin fragte, ob Krabat auch Lyschko recht gewesen wäre, verneinte Krabat und beide gaben zu, Lyschko nicht ausstehen zu können.

Gegen Ende von Krabats drittem Jahr ging Andrusch auf Lobosch los, weil er ihn mit einem Schneeball beworfen hatte. Krabat trennte die beiden.

Als die Kantorka Krabat freibat, stand dieser während der Probe zwischen Andrusch und Staschko.

Persönlichkeit[]

Andrusch war ein lustiger Vogel und immer gut aufgelegt, aber wenn gegen Jahresende alle Mühlknappen schlechte Laune bekamen, machte selbst er keine Ausnahme. So wahr es auch, wenn der Herr Gevatter kam: Er ging schweigend schlafen und würgte am nächsten Morgen übernächtigt seine Grütze runter. Er spielte Maultrommel und war ein guter Geschichtenerzähler, was seine Kameraden zu schätzen wussten. Bei der Arbeit war er nicht besonders fleißig. Bei der Waldarbeit in Krabats zweitem Jahr auf der Mühle tat er nur das Nötigste, um sich warmzuhalten. Er spielte Juro gerne Streiche.

Als Rabe in der Schwarzen Schule war er mit dem Schnabel genauso hurtig wie mit der Zunge.

Im Film Krabat (2008) haben er und Krabat ein weniger gutes Verhältnis, nachdem er ihm als neuem Lehrjungen gleich beim ersten Frühstück klarmacht, dass er sich an den Katzentisch setzen soll, wenn er keinen Ärger haben will.

Aussehen[]

Im Buch hatte Andrusch Pockennarben, was er selbst als sein Kennzeichen sieht. Seine Zähne waren nicht die besten; beim Besuch der Werber hielten sie der ersten Probe nicht stand. Als Ochse war er rotbunt, fett und hatte ein glattes Fell.

Auch im Film wird er als narbig beschrieben, aber auffälliger sind ein leicht herabhängendes Augenlid und sein starkes Schielen. Zudem trägt er immer einen braunen Hut, während die anderen Burschen, abgesehen von Kito, meist nur im Winter eine Kopfbedeckung tragen.

Hinter den Kulissen[]

  • Im Buch Meister Krabat der gute sorbische Zauberer verkauft Krabats Vater ihn als Ochsen, so wie Tonda es mit Andrusch tut.
  • In der Krabat-Verfilmung von 1977 wird Andrusch erwähnt, als Krabat an seinem ersten Morgen in der Mühle die anderen Burschen kennenlernt. Er wird hier als "der spöttische Andrusch" vorgestellt; dabei bleibt es bei seiner Rolle aber. Am Ochsenhandel nimmt er nicht teil, stattdessen wird Krabat in den Ochsen verwandelt und verkauft.
  • Im Film Krabat (2008) ist er kein lustiger Spaßvogel, sondern hat eher zwielichtige Charakterzüge: Er wird als narbig beschrieben, man kann ihm nicht über den Weg trauen, und er steckt stets mit Lyschko und Hanzo zusammen. Auch hier verwandelt er sich nicht in einen Ochsen, weil dieses Kapitel des Buches im Film nicht vorkommt.
  • Im Film erzählt Andrusch auch nicht von Pumphutt, von welchem im Film nur ein Bild auf einer Wunderscheibe zu sehen ist, als Krabat und Merten vor der ersten Osternacht zusammen in der Schlafkammer sitzen und Krabat fragt, wohin die Müllerburschen jeden Freitag verschwinden. Es war geplant, dass Merten Krabat die Geschichte von Pumphutt erzählt, aber aufgrund von Kürzungen wurde dies hinaus genommen.
  • Sein Name ist die slawische Form des Vornamens Andreas.

Schauspieler[]

Jahr Film/Fernsehserie Schauspieler/Synchronsprecher
2008 Krabat (2008) Sven Hönig

Quellen[]

Bücher[]

Filme[]

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