Krabat Wiki
Advertisement

Krabat ist eine deutsche Literaturverfilmung und erschien im Jahr 2008. Marco Kreuzpaintner war sowohl der Regisseur als auch der Drehbuchautor des Films. Hansjörg Weißbrich übernahm den Schnitt.

Handlung[]

Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) wird der 14-jährige Waisenjunge Krabat im Jahr 1646 Lehrling in einer Wassermühle im Koselbruch bei Schwarzkollm in der Lausitz. Die elf anderen Gesellen behandeln ihn teilweise hart, bringen ihm aber auch die nötigen Fertigkeiten eines Müllergesellen bei. Besonders zum Altgesellen Tonda fasst Krabat gleich am Anfang Vertrauen und es entwickelt sich eine Freundschaft. Wie alle Gesellen gerät auch Krabat nach und nach zunächst willig immer tiefer in die Fänge des Meisters, der in den schwarzen Hexenkünsten bewandert ist. Als Krabat eines Nachts an der Seite von Tonda unsichtbar das Dorf Schwarzkollm besucht, sieht er dort ein Mädchen, in das er sich augenblicklich verliebt. Tonda warnt ihn jedoch nachdrücklich, niemals dem Meister den Namen des Mädchens zu offenbaren. Dass dies offensichtlich seine Gründe hat, erkennt Krabat, als eines Morgens im Herbst Tondas Freundin Worschula tot im Mühlbach gefunden wird. Tonda verfällt daraufhin zusehends und in der Neujahrsnacht wird er, offenbar getötet, von den anderen Gesellen aufgefunden.

Krabat muss erkennen, dass er und die anderen Lehrlinge vom Meister nicht nur in den schwarzen Künsten unterrichtet werden, sondern offensichtlich jedes Jahr einer der Gesellen sein Leben an den „Gevatter“ geben muss, damit der Meister selbst nicht stirbt. Sein Mitgeselle Juro vertraut Krabat einen Weg an, wie er aus der Mühle und den Fängen des Meisters entkommen kann: Sein Mädchen muss ihn beim Meister in der Silvesternacht freibitten, nur dadurch lässt sich das Band an den Meister und die Mühle lösen. Das Mädchen erscheint in der Silvesternacht und erbittet ihren Krabat. Der Meister stellt sie daraufhin auf die Probe: Sie muss unter allen Gesellen, die er in Raben verwandelt hat, Krabat erkennen. Sie erkennt ihn und besteht so die Probe, der Bann bricht und der Meister stirbt, als die Mühle in Flammen aufgeht. Die Gesellen sind wieder normale Burschen und ziehen davon.

Darsteller[]

Schauspieler Rolle
David Kross Krabat
Daniel Brühl Tonda
Christian Redl Meister
Robert Stadlober Lyschko
Hanno Koffler Juro
Paula Kalenberg Kantorka
Anna Thalbach Worschula
Charly Hübner Michal
Moritz Grove Merten
Tom Wlaschiha Hanzo
Sven Hönig Andrusch
Stefan Haschke Staschko
David Fischbach Lobosch
Daniel Steiner Petar
Tom Lass Kubo
Daniel Fripan Kito
Mac Steinmeier Herr Gevatter
Carmen Ungureanu Krabats Mutter
Ionut Baias Baro
Otto Sander Erzähler

Unterschiede zum Buch[]

  • Das Buch spielt während des Großen Nordischen Kriegs, der Film während des Dreißigjährigen Kriegs 60 Jahre früher.
  • Schwarzkollm und die Mühle liegen nicht im flachen Norden Sachsens, sondern im Mittelgebirge.
  • Der Waisenjunge, mit dem Krabat und Lobosch am Anfang als Sternsinger unterwegs sind, wird vom Erzähler Baro genannt. Im Buch wird sein Name gar nicht genannt.
  • Krabat und Lobosch müssen die Mehlkammer nicht ausfegen; zumindest wird keine solche Szene gezeigt, durch die die jeweils Neuen sehen würden, dass die Mitgesellen Zauberkräfte besitzen.
  • Das zweite und dritte Jahr werden zusammen gemischt. Dadurch stirbt Michal nicht und Witko kommt nicht im Film vor. Außerdem versucht Merten nicht, von der Mühle zu fliehen; dies tut Krabat, was er im Buch dreimal während eines Traumes versucht.
  • In einer Neumondnacht stolpert Merten und bekommt einen Peitschenhieb vom Meister. Weil der Herr Gevatter Merten danach eindringlich anblickt, denkt dieser, dass er als Nächster sterben muss und versucht, sich zu erhängen, um den grausamen Tod durch den Gevatter zu umgehen. Der Meister durchtrennt aber den Strick und macht allen klar, dass es auf diese Weise keinen Ausweg gibt. Im Buch bekommt Michal den Peitschenhieb, weil er Witko hilft, nachdem dieser vor Erschöpfung zusammengebrochen ist. Merten erhängt sich nach Michals Tod und die Mühlknappen versuchen, den Strick abzuschneiden, was ihnen aber nicht gelingt. Erst dem Meister gelingt es mit Tondas Messer. Im Film benutzt der Meister zudem ein eigenes Messer statt Tondas Messer. Anders als im Buch versuchen die Mühlknappen im Film nicht, Merten abzunehmen, weil sie ihn bereits für tot halten. Außerdem entdeckt im Buch Lobosch, dass Merten sich erhängt hat, im Film gibt Andrusch Krabat und Lobosch zu verstehen, dass sie in die Mehlkammer kommen sollen.
  • Die Lehrjungen bekommen keine Kraft von den Mühlknappen, außer durch mündlichen Ansporn.
  • Im Film retten die Mühlknappen bei einem Überfall die Einwohner von Schwarzkollm, wobei Worschula sich verrät. Am nächsten Tag sehen Krabat und die anderen Mühlknappen Worschula tot im Mühlbach schwimmen. Im Buch wird sie nur rückblickend erwähnt. Sie scheint im Buch auch nicht aus Schwarzkollm zu stammen, sondern aus Seidewinkel; zumindest ist sie dort beerdigt.
  • Krabat gibt Lyschko fälschlicherweise die Schuld an Worschulas Tod. Im Buch warnt Tonda Krabat und sagt ihm, dass der Meister und Lyschko, falls Krabat je ein Mädchen haben sollte, den Namen des Mädchens nicht erfahren dürfen. Als Krabat ihn fragt, ob der Meister und Lyschko mit Worschulas Tod zu tun haben, antwortete Tonda, dass er nur weiß, dass sie noch am Leben wäre, wenn er ihren Namen für sich behalten hätte. Im Film warnt er Krabat sogar davor, ihren Namen nie zu verraten, doch passiert es ihm kurz darauf selbst.
  • Staschko träumt davon, ein neues Mühlrad zu bauen. Im Buch wird dieses wirklich gebaut.
  • Kubo hält sich eine schwarze Maus als Haustier.
  • Als der Herr Gevatter kommt, tragen die Mühlknappen Fackeln. Krabat streift durch die Mühle und beobachtet, was passiert, während er im Buch nur aus dem Fenster zuschaut.
  • Die Pritschen in der Schlafkammer sind über die gesamte Kammer in loser Anordnung verteilt, während sie sich im Buch paarweise gegenüber stehen.
  • Lyschko, im Buch eher ein Antagonist, ruft die Kantorka, ohne dass Krabat sich vorher dafür entschieden hat, weil die Mühlknappen sich geschworen haben, zusammen zu halten, nachdem er durch Lauschen herausgefunden hat, dass der Müller ihn sofort opfern, Krabat ihn dagegen nicht verraten würde, obwohl er ihn nicht ausstehen kann.
  • Bei der Probe werden die Mühlknappen in Raben verwandelt, im Buch bleiben sie Menschen, aber die Kantorka hat verbundene Augen. Als Raben nutzen sie die Gelegenheit, nach der bestandenen Probe auf den Meister einzuhacken; im Buch sind alle wie erstarrt.
  • Nach der Probe ist es bereits hell, obwohl die Kantorka mitten in der Nacht kam. Alle Anwesenden werden noch Zeugen, wie die Mühle verbrennt. Im Buch kommt sie in der Abenddämmerung und nach der Probe ist kaum Zeit vergangen. Sie wissen zwar, was passieren wird, holen aber nur noch ihre Habseligkeiten.
  • Tonda ist dabei, als Krabat die Kantorka zum ersten Mal sieht. Im Buch sieht er sie erst nach Tondas Tod zum ersten Mal. Im Buch bleibt Krabat am Feuer sitzen, während Tonda allein aus sich hinausgeht.
  • Im Buch verwandelt Andrusch sich in einen Ochsen und Krabat in ein Pferd. Tonda bzw. Juro verkauft das Tier dann. Im Film passiert dies nicht.
  • Im Film versteckt Tonda unter einer Wurzel im Wald zwei Säcke Mehl für die Dorfbewohner, was im Buch nicht vorkommt.
  • Pumphutt tritt nicht auf und wird nicht erwähnt. Er hat nur einen Cameo-Auftritt: Vor der ersten Osternacht sitzen Krabat und Merten zusammen in der Schlafkammer und Krabat fragt, wohin die Müllerburschen jeden Freitag verschwinden. Dabei halten sie eine Wunderscheibe in der Hand, auf der ein Bild von Pumphutt zu sehen ist. Wie im Buch beschrieben trägt er einen hohen spitzen Hut und einen Ohrring. Zudem war geplant, dass Merten Krabat von Pumphutt erzählt, doch aufgrund von Kürzungen wurde dies hinausgenommen. Im Buch erzählt Andrusch den anderen Mühlknappen von Pumphutt.
  • Der Meister gibt keinen Unterricht aus dem Koraktor, während die Burschen in Rabengestalt auf der Stange sitzen; sie bleiben Menschen und sitzen im Kreis um einen Drudenfuß.
  • Der Besuch beim Kurfürsten August der Starke kommt nicht vor.
  • Der Meister erzählt nicht von Jirko. Krabat und Juro spielen auch nicht nach, wie der Meister im Buch Jirko umgebracht hat.
  • In seinem letzten Jahr macht Krabat keine Ausflüge.
  • Die meisten Träume aus dem Buch kommen nicht als solche vor. Stattdessen treffen sich Krabat und die Kantorka mehrmals wirklich und Krabat versucht zu fliehen.
  • Andrusch hat eher zwielichtige Charakterzüge, während er im Buch als lustiger Spaßvogel beschrieben wird.
  • Merten, der im Buch in den ersten zwei Jahren nur wenig erwähnt wird, unterstützt und erklärt Krabat öfter mal Dinge.
  • Es gibt einen Tisch, an dem der Meister, der Altgesell und deren nähere Freunde sitzen; und einen Katzentisch für die übrigen. Im Buch gibt es einen großen Tisch und jeweils vier Burschen essen aus einer Schüssel.
  • Im Buch erzählt Juro Krabat, wie Janko und sein Mädchen an der Probe scheiterten und beide starben. Im Film erzählt Merten, dass Janko nicht für sich behalten hat, dass er ein Mädchen hatte und dass Janko und das Mädchen von einer umgestürzten Tanne erschlagen wurden, wodurch es nicht zu einer Probe kam.
  • Im Buch hat Krabat am Karfreitagabend seine erste Stunde in der Schwarzen Kunst in Rabengestalt, erhält nach der Osternacht seine Kräfte, die ihm die Arbeit erleichtern, und wird ein Jahr später freigesprochen und damit vom Lehrjungen zum Gesellen. Im Film erhält er in der Osternacht seine Kräfte, hat danach mit den anderen Burschen Unterricht in Menschengestalt, wird noch in seinem ersten Jahr freigesprochen und unmittelbar danach zum ersten Mal in einen Raben verwandelt. Dabei bürgen auch nicht Michal und Hanzo, sondern der noch lebende Tonda und Merten für ihn.
  • Die Tradition der Müllerburschen, den freigesprochenen neuen Gesellen freizumüllern, kommt nicht vor. Dafür sieht man eine Szene, in der sich die meisten der Burschen spielerisch gegenseitig mit Mehl bewerfen und sich darüber freuen, dass sie nicht als nächste vom Gevatter geholt wurden.
  • Bei Krabats Freisprechung drückt der Meister ihm das Handbeil nicht in die Hand, sondern schlägt es in die Mitte eines auf den Boden gezeichneten Drudenfußes. Kurz darauf verwandelt sich Krabat zum ersten Mal mit der Hilfe des Meisters in einen Raben.
  • Im Buch ist Krabat eine Vollwaise, nachdem seine Eltern beide an den Pocken starben. In einer Rückblende im Film ist zu sehen, dass bereits nur noch seine Mutter lebte, bevor sie an der Pest starb.
  • Als der Meister Krabat seine Nachfolge anbietet, bezeichnet er Tonda und Janko als Dummköpfe und Schwarmgeister, weil sie Juro vertraut haben, welcher stets andere vorausschickt, anstatt selbst zu handeln. Im Buch bezeichnet er Tonda und Michal als Dummköpfe und Schwarmgeister, weil sie sich gegen ihn aufgelehnt haben.
  • Zudem weiß der Meister im Film, dass Krabat ein Mädchen hat, während er im Buch nur versucht, es herauszufinden, indem er Krabat an den Sonntagen ausgehen lässt und ihn dabei beschattet. Krabat durchschaut dies aber und zieht Bannkreise bzw. tanzt nicht nur mit der Kantorka. Der Meister weiß auch, dass Juro nicht so dumm ist, wie er tut, und Krabat hilft.

Aussehen der Charaktere[]

  • Die Kantorka hat schwarze Haare und ist eher klein. Im Buch hat sie helle Haare und wird als großgewachsen beschrieben.
  • Tonda ist zunächst braunhaarig und ergraut nach Worschulas Tod zunehmend. Im Buch hat er von Anfang an eisgraue Haare, da sein Mädchen bereits verstorben ist.
  • Andrusch wird zwar als narbig beschrieben, aber es ist weniger sein Markenzeichen als sein starkes Schielen und ein leicht herabhängendes Augenlid.
  • Der Meister trägt eine schwarze Augenklappe. Im Buch hat er ein schwarzes Pflaster über dem Auge. Außerdem altert er zum Ende jedes Jahres stark (wird schwächer und ergraut), um nach dem Tod einer seiner Burschen verjüngt (wieder dunkelhaarig und stark) zurückzukehren.
  • Der Herr Gevatter trägt keinen Hut und keine Hahnenfeder. Dafür hüllt ein Mantel ihn komplett ein. Er spricht nie, da der Meister weder gegen ein Prinzip verstößt noch mit ihm über Krabat als Nachfolger spricht.
  • Merten hat eine eher schmalschultrige und feingliedrige Figur statt einen breiten Buckel.
  • Kito läuft nicht mit einer stets grimmigen Miene herum, sondern tritt in verschiedenen Stimmlagen auf.
  • Juro hat keine Sommersprossen.

Auszeichnungen[]

2009 wurde Krabat in den Kategorien bestes Szenenbild, beste Filmmusik und Tongestaltung für den Deutschen Filmpreis nominiert. Auch die zugehörige Hörfilmfassung erhielt eine Nominierung für den Deutschen Hörfilmpreis.

Galerie[]

Personen[]

Mühlknappen[]

Andere[]

Orte[]

Trivia[]

  • Das Dorf Schwarzkollm (seit 1996 Ortsteil von Hoyerswerda) gibt es in der Lausitz wirklich. Eine „Krabatmühle“ wird dort seit Jahren in historischem Design aufgebaut und ist ein touristisches Ausflugsziel.

Quellen[]

Links[]

Advertisement