Krabat Wiki
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Die schwarze Mühle ist ein 1968 erschienenes Jugendbuch des sorbischen Schriftstellers Jurij Brězan. In seinem Roman bearbeitet er die Sage vom guten Zauberer Krabat.

Handlung[]

Erster Teil[]

Der Waisenjunge Krabat erinnert sich an eine Geschichte von einer Truhe mit sieben Schlössern, die von einem Wolf bewacht wird. Es wird erzählt, dass sich in der Truhe Wissen befindet. Krabat will diese Truhe finden und irrt im Wald herum, bis er auf einen Müller trifft. Der Müller bietet Krabat an, sein Lehrjunge zu werden.

Zunächst weigert sich Krabat, auf das Angebot einzugehen, doch als der Müller ihm erzählt, dass er die Truhe mit den sieben Schlössern und die dazugehörigen Schlüssel hat, nimmt Krabat das Angebot an. Der Müller verspricht Krabat, dass er für jedes Lehrjahr ein Schloss öffnet und ihm ein Buch des Wissens überreicht. Der Wolf sei dagegen ein Märchen. Krabat ist bereit, sieben Jahre lang sein Müllerbursche zu werden, wenn er dafür Wissen erhält.

Der Müller bringt Krabat zur Schwarzen Mühle, wo er auf zwölf Müllerburschen trifft, und fordert ihn auf, einen Müllerburschen auszuwählen, der gehen soll, um ihm Platz zu machen. Krabat tut es und der ausgewählte Müllerbursche wird in einen Keiler verwandelt.

Krabat muss erkennen, dass der Müller ein böser und mächtiger Zauberer ist, der ihm keineswegs so einfach die Bücher des Wissens zum Lernen geben will. In der Nacht werden die Burschen in Raben verwandelt, damit sie sich nicht wehren können, und die Fenster sind vergittert, damit sie nicht fliehen können. Wer zu viel sagt, dem drohen schwere Strafen. Krabat beginnt seine Lehre und erfährt, dass der Müller viele seiner Gesellen in Schweine verwandelt oder umgebracht hat. Er selbst kann die Fenster öffnen, weil er ein silbernes Mal besitzt. Während der Lehrzeit freundet sich Krabat mit Markus an. Ihre Freundschaft wird so eng, dass sie sich als Brüder ansehen. Beide müssen einen Weg finden, um aus dem Bann des Müllers zu entkommen. Sie finden heraus, dass Mütter zur Mühle kommen müssen, um ihre Söhne freizubitten. Allerdings müssen die Mütter ihre Söhne in Rabengestalt unter den anderen erkennen. Krabat gelingt es, Markus' Mutter aufzuspüren, um ihr von der Mühle und der Probe zu erzählen. Sie vereinbaren ein Erkennungszeichen. Die Mutter kommt zur Mühle und bittet den Müller um die Freilassung von Krabat und Markus. Der Meister verwandelt alle in Raben, und Markus' Mutter erkennt Krabat und Markus am vereinbarten Zeichen. Der Meister muss sie freilassen, doch er schwört den beiden Rache. Während Markus den Müller ablenkt, nimmt Krabat eines der Zauberbücher mit sich.

Der Müller entdeckt noch in derselben Nacht den Diebstahl des Buches und setzt seine Kraft ein, um die Fliehenden aufzuspüren. Markus und Krabat versuchen mithilfe zweier Schnüre, die sie vom Meister einst bekommen haben, Ameisen in Schweine zu verwandeln, um diese gegen ihre verwandelten Kameraden auszutauschen, aber um die Mühle zerfällt der Zauber. So verwandelt sich Krabat in Vieh, das Markus verkauft, um Geld für echte Schweine zu erwerben. Einmal werden sie dabei vom Müller ertappt, der Krabat als Pferd kauft und brutal zurichtet. In einem unbeobachteten Moment befreit Markus seinen Bruder und in einem Zauberwettstreit, indem sich die Burschen immer wieder verwandeln, können sie den Müller abschütteln.

Zweiter Teil[]

Dem Müller ist klar, dass er Krabat und Markus trennen muss, um sie zu besiegen. Er lockt sie zur Mühle, nimmt ihnen aber die Brücke über den Mühlbach. Nur Krabat kann das Schwarze Wasser gefahrlos durchschreiten; er gibt Markus die Anweisung, falls er nicht wiederkommt, eifrig das Zaubern zu lernen und den Kampf fortzusetzen. Der Müller erwartet Krabat bereits und es kommt zu einem echten Kampf ohne Zauberei. Weil der Müller erkennt, dass er den Burschen nicht besiegen kann, wirft er einen seiner magischen Ringe: Der Ring nimmt sie beide in eine andere Zeit und an einen anderen Ort mit.

In der anderen Zeit ist der Müller ein brutaler Markgraf, der seine Feinde, aber auch Untergebenen massenweise hinrichten lässt. Krabat führt Krieg gegen ihn. Es gibt keinen Gewinner und als der Müller ein Friedensangebot schickt, reagieren Krabats Verbündete erleichtert, wohingegen er selbst misstrauisch bleibt. Zu Recht: Sämtliche Fürsten, die ein Gastmahl erwartet haben, werden unbewaffnet in der Burghalle massakriert. Krabat allein kann sich freikämpfen und fliehen, wird aber noch vom Müller verwundet.

Markus und seine Mutter wollen derweil nicht glauben, dass Krabat tot ist. Trotzdem lernt Markus das Zaubern und bereitet sich auf einen Kampf vor. Einmal wird er bei seinen Zauberkunststücken vom vorbeikommenden König gesehen, der ihn als seinen Hofnarr mitnehmen will. Markus beschließt, nicht hier auf sein Unglück zu warten, und begleitet ihn, wird aber nach noch nicht einmal einem Monat in die Küche abgeschoben. Als der König wirklich wütend auf ihn ist, macht er sich davon und wird Soldat in seinem Regiment, das sich eben auf den Weg macht, um in den Türkenkrieg zu ziehen.

Der König erkennt seinen Hofnarren wieder, ist aber nachsichtig mit ihm, weil er überlegt, Markus als Spion einzusetzen. Dies sei ein Kinderspiel, wenn Markus in Tiergestalt den Plänen des Kriegsrats lausche, aber der König will des Ruhmes wegen mitkommen. Markus schärft ihm ein, er dürfe nichts aus Edelmetall im Zelt des Kriegsrats berühren, sonst breche der Zauber. Zunächst geht noch alles gut, aber der König hört nicht auf seinen Soldaten und setzt sich doch auf einen Goldteller, woraufhin sich beide zurückverwandeln und gefangen genommen werden. Der König soll als Druckmittel verwendet werden, um den Sieg der Türken zu erpressen, Markus dagegen wird zum Scharfrichter geführt.

Krabat sucht derweil den Müller und der Müller sucht Markus, wodurch letzterer in das Türkenlager kommt und ersterer in das des Königs. Krabat erfährt von der Gefangennahme des Königs und schließt daraus, dass Markus ebenfalls dort sein muss. Der Müller täuscht ihm, als er verwandelt im Türkenlager eintrifft, vor, dass Markus enthauptet wurde. Krabat kehrt völlig niedergeschlagen mit dem König in dessen Lager zurück; der Müller schickt ihnen Markus als Adler hinterher. Markus, seiner magischen Schnur beraubt, muss ihm gehorchen und ist außerstande zu sprechen. Krabat hält den Verfolger für den Müller und schießt mit einem Goldknopf nach ihm - muss an seinem Todesschrei aber erkennen, dass er seinen Bruder umgebracht hat. Von Kummer zerfressen macht er sich daran, die Leichen zu begraben.

Dritter Teil[]

Die Nachricht von Krabats angeblichem Brudermord spricht sich rasend schnell herum; begünstig durch bezahlte Gerüchtestreuer des Müllers. Einzig die Mutter hört sich die wahre Geschichte an. Die beiden erinnern sich an eine alte Geschichte: Erst wird das Land sumpfig werden von Blut, dann wird einer kommen und den Sumpf trockenlegen. Sie verbrennen gemeinsam das Zauberbuch und die Mutter soll die Asche mit dem Wissen und das Herdfeuer unter das Volk bringen, während Krabat sich um diejenigen kümmert, die Gerüchte über seine Schandtaten verbreiten. Der Müller spürt immer mehr Aufbegehren des Volks und eilt zum Haus der Mutter, um das Herdfeuer zu ersticken, macht es aber für ihn noch schlimmer, weil er anschließend das Haus in Brand steckt. Krabat und andere Söhne von Müttern legen derweil einen Graben an, um den Mühlbach zum Versiegen und die Mühle damit zum Stehen zu bringen. Der Müller schickt noch einmal seine Macht aus, aber das Rad bleibt stehen und er verwandelt sich notgedrungen in einen Wolf. In einem letzten Kampf gelingt es Krabat, ihn zu erwürgen. Seine Mutter zieht weiter mit der Asche des Wissens durch das Land, während Krabat beginnt, das Land um die Mühle zu pflügen.

Hintergrund[]

Brězan ließ sich von der sorbischen Volkssage inspirieren und wollte sie neu deuten. Er lässt Krabat zu einem Sucher des Wissens werden.

Das Buch erschien 1968 im Verlag Neues Leben Berlin. 1971 erschien Krabat von Otfried Preußler, welches gerne mit Jurij Brězans Werk verglichen wird.

1976 schrieb Jurij Brězan den Roman Krabat oder Die Verwandlung der Welt und 1993 Krabat oder Die Bewahrung der Welt, die ebenfalls Bezug zur Sage haben und auch als Bühnenwerke umgesetzt wurden.

Verfilmung[]

1975 wurde das Buch von Jurij Brězan unter der Regie von Celino Bleiweiß für das DDR-Fernsehen verfilmt. Es spielten Klaus Brasch als Krabat, Leon Niemczyk als Müller und Wolfgang Penz als Markus. Siehe: Die schwarze Mühle (Film)

Siehe auch[]

Quellen[]

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